Streichinstrumente
Allgemeines
Die Streichinstrumente sind Saiteninstrumente, bei denen die Saiten mit einem Bogen, seltener mit einem Stab oder Rad, durch Darüberstreichen in Schwingungen versetzt werden. Das dabei entstehende Ruckgleiten verursacht den Stick-Slip-Effekt. Die Saitenschwingungen werden üblicherweise zur Hörbarmachung auf einen Resonanzkörper übertragen.
Musiker, die Streichinstrumente spielen, werden als Streicher bezeichnet. Bei der Aufzählung einer Orchesterbesetzung wird die Standardbesetzung mit Violininstrumenten[1] von (meist mehrfach besetzten) 1. und 2. Violinen, Bratschen, Violoncelli und Kontrabässen in der Regel unter der Bezeichnung Streicher (oder italienisch Archi) zusammengefasst.
V i o l i n e
Die Violine oder Geige ist ein zu den Kastenhalslauten gehörendes Streichinstrument. Ihre vier Saiten (g – d1 – a1 – e2) werden hauptsächlich mit den Haaren eines Bogens gestrichen (coll’arco), selten mit der Stange desselben (col legno) oder den Bogenhaaren geschlagen battuto oder auch mit den Fingern gezupft (pizzicato). In der Tradition der klassischen europäischen Musik spielt dieses Instrument eine herausragende Rolle. In allen Epochen der Musikgeschichte seit Erscheinen der Violine wurden bedeutende Werke für sie geschrieben. Violinen werden von Geigenbauern hergestellt.
B r a t s c h e
Die Bratsche (italienisch viola, französisch alto) ist der heute im Deutschen (umgangssprachlich) gebräuchliche Name für ein Streichinstrument, dessen Alternativbezeichnung Viola (Mehrzahl: Violen) ein Relikt der historischen Violenfamilie des 16. und 17. Jahrhunderts ist. Auf den ersten Blick wirkt sie wie eine größere Violine, ist jedoch etwas anders proportioniert, tiefer gestimmt (Altinstrument zur Violine) und klingt dunkler. Bratsche ist eine Umformung der italienischen Bezeichnung Viola da braccio (Armgeige, bei Daniel Speer Braz) und bezieht sich auf die Handhabung durch den Bratschisten, im Gegensatz zur Viola da gamba (Bein-Viola oder Knie-Geige), deren Spieler Gambist genannt wird.
V i o l o n c e l l o
Das Violoncello [Aussprache ˌviolɔn'tʃɛlo], Kurzform Cello, ist ein aus verschiedenen Holzarten gefertigtes Streichinstrument aus der Viola-da-braccio-Familie. Das Instrument entstand nach 1535[1] in Norditalien.
Das Violoncello wird mit einem Bogen gestrichen. Im Gegensatz zur Violine und Bratsche hält der Cellist das Instrument aufrecht (mit dem Hals nach oben) zwischen den Beinen. Es steht heute meist mit einem ausziehbaren Stachel auf dem Boden.
K o n t r a b a s s
Der Kontrabass (italienisch contrabasso) ist das tiefste und größte gebräuchliche Streichinstrument. Er hat ein weites Einsatzgebiet vom modernen Sinfonieorchester über den Jazz bis hin zum ursprünglichen Rock ’n’ Roll und Rockabilly. Ein normaler Kontrabass hat vier Saiten. Im Sinfonieorchester werden auch Instrumente mit fünf Saiten eingesetzt, um den Tonumfang nach unten zu erweitern.
Der Kontrabass wird oft einfach als Bass bezeichnet,[1] volkstümlich auch als Bassgeige.[2] Der Name Kontrabass leitet sich von der Kontra-Oktave ab, deren Töne mit dem Instrument erzeugt werden können.